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"Täglicher Anzeiger Holzminden, 16. Mai 2000"
"Täglicher Anzeiger Holzminden, 26. Mai 2000"
"Täglicher Anzeiger Holzminden, 29. Mai 2000"
"Schaufenster, 31. Mai 2000"
"Weg & Fähre, 10/2000"
"Gedanken zur Ausstellung" von Michael Stude
 
Bilder zur Ausstellung sehen Sie in der Galerie.
 


 
Veranstaltungskalender für die Expo-Saison
"ExpoSition": 20 Seiten Kultur

 
(Täglicher Anzeiger Holzminden, 16. Mai 2000)
 
Stadtoldendorf (bw). Der Name ist Programm: "ExpoSition" Stadtoldendorf steht in roten und schwarzen Buchstaben auf dem weißen Heft. Dahinter verbergen sich auf 20 Seiten verschiedene Veranstaltungen, die alle im Expo- Zeitraum von Mai bis Dezember in Stadtoldendorf stattlinden. Eine vielfältige Sammlung mit einer bunten, musikalischen Mischung von Klassik bis Chansons sind dort zu finden. Im Mittelpunkt der zahlreichen Veranstaltungen, zu denen auch Kunstseminare zählen, steht das Gemeinschaftswerk der heimischen Künstler Claus Caninenberg und Peter Clemens Otte.
 
Im Alten Rathaus zeigen beide eine Ausstellung mit dem Titel "MaschinenMenschen". Dabei thematisieren sie das Expo-Motto "Mensch-Natur-Technik" mit allen Mitteln der darstellenden Kunst. Claus Caninenberg erstellt Wandinstallationen, Collagen und Bilder, die die Begrenztheit technologischer Entwicklungen darstellen.
 
Peter Clemens Otte widmet sich mit seinen Rauminstallationen der Veränderung von Informationen bei elektronischer Übermittlung. Seine Objekte beziehen diese Informationsmedien mit ein und sind mit Eisen, Holz und Glas gefertigt. Das Zusammenwirken von Wand- und Rauminstallation zieht den Betrachter mit ein und fordert ihn zur Stellungnahme auf. Der Veranstaltungskalender 2000 des Musik- und Kulturvereins liegt abholbereit im Rathaus, in den Geschäften und Banken in Stadtoldendorf aus. Interessenten sollten sich diesen Kalender hier abholen und sich darüber informieren, was sich auf der "Kulturszene" so alles abspielt. Die Broschüre gibt es übrigens kostenlos.
 
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Sonntag ist Eröffnung der Gemeinschaftsausstellung von Claus Caninenberg und Peter Clemens Otte im Alten Rathaus Stadtoldendorf
Zwei Künstler, ein Thema "MaschinenMenschen"

 
(Täglicher Anzeiger Holzminden, 26. Mai 2000)
 
Stadtoldendorf (nig/r). Nur ein Rauschen ist zu hören. Der Fernseher zeigt graues Flimmern. "No Signal" leuchtet in roten Buchstaben auf dem Schirm. "Perfekt" findet das Peter Clemens Otte. Eigentlich wollte der Künstler zu seiner Installation irgendein Fernsehprogramm nebenbei laufen lassen. Doch die kleine Zimmerantenne im Alten Ruthaus empfängt nichts. Das stört den Künstler aber nicht. Im Gegenteil: "Das müsste so bleiben, das wirkt".
 
Die tägliche Informationsflut will Otte mit seiner Installation darstellen. Die Informationen reduzieren, die Sichtweise ändern, sogar auf den Kopf stellen. In einem seiner als Metall geschmiedeten Köpfe flimmert ein weiterer Bildschirm. Der zeigt, was vorne mit einer kleinen Kamera eingefangen wird. In schwarz-weiß, in kleinem Format, und auf den Kopf gestellt.
 
Die Aufbauarbeiten sind fast abgeschlossen, Sonntag um 11.15 Uhr ist Eröffnung der Ausstellung "Maschinenmenschen" im Alten Rathaus Stadtoldendorf . Dann werden für ein halbes Jahr nicht nur Ottes Installationen zu bewundern sein, sondern auch viele eindrucksvolle, großformatige Arbeiten des Hellentaler Künstlers Claus Caninenberg. Beide Künstler kennen und schätzen sich seit etwa 30 Jahren.
 
Es ist nun über drei Jahre her, dass zwischen der Stadt Stadtoldendorf und Caninenberg die Vereinbarung getroffen wurde, den Zeitraum der Weltausstellung EXPO2000 in Hannover mir einer besonderen Ausstellung im Alten Rathaus zu begleiten. 1999 kam der Poller Künstler Peter Clemens Otte hinzu.
 
Unterschiede in der künstlerischen Arbeit, in der Ausformung des jeweiligen Anliegens und beiderseitige Interesse und Beschäftigung mit einer Thematik, die dem EXPO- Motto "Mensch-Natur-Technik" nahe steht, gaben den Ausschlag dafür, sich gemeinsam dieser besonderen Ausstellung zu widmen: Die Idee einer Gemeinschaftsausstellung war geboren. Den Zuschauer, der hier weit über das reine Anschauen hinaus zum Mitreden, Mithandeln aufgefordert wird, erwartet eine Kombination aus Wand- und Rauminstallationen.
 
Für Claus Caninenberg konnte diese Ausstellung nur in einer Fortsetzung seiner seit vielen Jahren mit uneingeschränkter Aktualität laufenden Arbeiten zum Thema "Maschinenmenschen" bestehen. Seine Werke beherrschen die Wände des Rathauses. In seinen Ölbildern, Radierungen und Federzeichnungen begegnet dem Betrachter der Mensch im Spannungsfeld von Handeln und Nichthandeln, von Ruhe und Bewegung, eingebunden in die ihn umgebende, von Technik bestimmte Umwelt. Caninenberg zeigt, wie sich Menschen auf rein maschinelle Funktionen reduzieren können und reduzieren lassen. Negative Auswirkungen wie Gewalt werden dabei ebenso dargestellt wie positive Formen, zum Beispiel Hochleistungssport.
 
Und auch Tiere können funktionieren. "Eine Elefantendressur im Zirkus ist eine dieser Formen", sagt Caninenberg. Was bleibt dem Menschen als Individuum, das hier so deutlich sichtbar in die Polarität von Freiheit und Zwang eingebunden ist? Welche Verantwortung kann und muss er übernehmen? Wo liegt der richtige Zeitpunkt zum Handeln? Wo steht er selbst als Individuum zwischen Dynamik und Statik? - Diese Fragen formuliert der Künstler in seinen Werken, wobei technische Symbole die Kräfte und Verbbindungen sichtbar machen, die für die Beziehungen und Zwänge der Menschen bestimmend sind. Die komplexen Abläufe fordern den Betrachter unentwegt zur Suche nach Antworten, nach Verantwortung auf.
 
Innerhalb dieser. Wände gestaltet Peter Clemens Otte den Raum. Seine Skulpturen- sei es als Einzelstück oder in der Verknüpfung miteinander- thematisieren die Information und damit die Kommunikation. Thema seiner Rauminstallationen aus Eisen, Holz und Glas, die er unter Einbeziehung optischer und elektronischer Bausteine erarbeitet hat, ist der Informationstransfer über elektronische Medien. Der Verlust an Informationen oder Informationsgehalt, der bei der Übermittlung von Nachrichten- sei es nun der Entfernung wegen oder in zwischengelagerten Schaltstationen- zwangsläufig auftritt, wird gezeigt.
 
Seine auf zwei Geschosse verteilte Installationen werfen die Frage nach den sich daraus ergebenden Rückwirkungen für den Menschen, nach dem Sinn des von Menschen Machbaren auf. Im Zusammenwirken aller Installationen entsteht in den Räumen des alten Rathauses eine Gesamtkonzeption, die eine umfassende Auseinandersetzung mit allen Aspekten der Beziehung Mensch-Natur-Technik ermöglicht und fordert. In vielerlei Hinsicht wird der Besucher gelöst und zur Stellungnahme veranlasst. Und genau darin besteht die Absicht das Projekt dieser Gemeinschaftsausstellung: Betroffenheit und Nachdenklichkeit zu erzeugen.
 
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Gemeinschaftsausstellung von Claus Caninenberg und Peter Clemens Otte eröffnet
Großer Andrang bei den "Maschinenmenschen"

 
(Täglicher Anzeiger Holzminden, 29. Mai 2000)
 
Stadtoldendorf (fhm). Das Alte Rathaus platzte gestern Mittag fast aus allen Nähten. Zur Eröffnung der Gemeinschaftsausstellung von Claus Caninenberg und Peter Clemens fanden viele Kunstfreunde den Weg nach Stadtoldendorf, um persönlich die Ausstellung zu erleben.
 
Bürgermeister Hans-Dietmar Rauls hob in seiner Begrüßung die enge Verbundenheit der Ausstellung mit dem Motto "Mensch - Natur - Technik" der Expo hervor. "Durch regionale Verknüpfungen werden globale Bezüge erreicht." Die Stadt Stadtoldendorf, so Bürgermeister Rauls, freue sich darüber, dass zwei so bekannte Künstler mit dieser Ausstellung eine außergewöhnliche Arbeit geleistet hätten.
 
Neben der Stadt haben die Stiftung der NordLB, die Volksbank Eschershausen/ Stadtoldendorf und der Landschaftsverband Südniedersachsen diese Ausstellung unterstützt und möglich gemacht. Die Unterstützung der Stadt, so Rauls weiter, sei selbstverständlich gewesen, um weiter am kulturellen Flair der Stadt mitzuwirken. Die Dankbarkeit der Stadt brachte der Bürgermeister mit einem Geschenk zum Ausdruck. Er überreichte den Künstlern die offiziellen Teller der Stadtoldendorf. "Sicherlich nicht so schön wie die Kunstwerke." Einen Bewunderer fand der Teller aber sofort. Caninenbergs Enkel warf einen Blick auf das Geschenk und stellte fest: "Der Teller ist aber schön Opa!"
 
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"MaschinenMenschen" im Alten Rathaus Stadtoldendorf zu sehen
 
(Schaufenster, 31. Mai 2000)
 
Seit Sonntag ist sie geöffnet, die neue Ausstellung im Alten Rathaus Stadtoldendorf. Peter C. Otte und Claus Caninenberg stellen darin gemeinsam ihre Werke zum Thema "Maschinenmenschen" vor. Durch das Zusammenwirken von Wand- und Rauminstallationen wird der Betrachter in die Thematik sprichwörtlich mit einbezogen. Zur Eröffnungsveranstaltung überreichte Bürgermeister Hans-Dietmar Rauls den beiden Künstlern einen Teller der Stadt als Geschenk. Michael Stude als Vorsitzender des Musik- und Kulturvereins sprach die einführenden Worte zur Ausstellung. Er erläuterte, wie sich die Künstler mit dem Thema, das sich an des Expo-Motto "Mensch-Natur-Technik" anlehnt, auseinandergesetzt haben und welche Bedeutung die gezeigten Exponate ausstrahlen. Stude, der sich mit dem Verein sehr für diese und andere Ausstellungen in Stadtoldendorf engagiert, schrieb auch die einführenden Texte zu dem Katalog, der zur Ausstellung "MaschinenMenschen" herausgegeben wird.
 
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"MaschinenMenschen"
 
(Weg & Fähre, 10/2000)
 
Auf den ersten Blick ein Begriff, der nur schwer einzuordnen und zu verstehen ist. Menschen in Beziehung zu Maschinen zu setzen, die nach mechanischen Gesetzen funktionieren, ist ein provokantes Angehen. Für Claus Caninenberg und Peter Clemens Otte ist die Frage nach dem Menschsein an sich, dem Dasein in dieser Welt und dem Umgang mit der Schöpfung seit vielen Jahren zentraler Punkt der künstlerischen Auseinandersetzung. Der Mensch als aktiver Faktor, der diese Welt gestaltet und seinen Willen durchsetzt. Der Mensch aber auch als passiver Teil, der die Folgen menschlichen Handelns ertragen muß. Hier stellt sich die Frage nach der Verantwortlichkeit und Tragweite menschlichen Handelns für die Gegenwart und die Zukunft in einer Welt, in der schnelle technische Fortschritte scheinbar unbegrenzte Möglichkeiten bieten. Mensch - Natur - Technik, das Thema der Weitausstellung 2000 in Hannover ist für Claus Caninenberg und Peter Clemens Otte eine besondere Herausforderung. Sie zeigen ihre künstlerischen Arbeiten zu diesem Thema in diesem Jahr erstmals in einer gemeinsamen Ausstellung. Seit ihrer gemeinsamen Studienzeit arbeiten beide an diesem Thema. Es ist interessant zu sehen, mit welchen künstlerischen Mitteln sie bei getrennt verlaufenden Lebenswegen ihren Fragen Ausdruck verleihen. Dabei werden auch die beruflichen Einflüsse sichtbar. Claus Caninenberg hat Maschinenbau und Tiefbau studiert. Im Auftrage der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe hat er viele Jahre in allen Teilen der Welt gelebt und gearbeitet. Dort mußte er sich mit den verschiedensten Kulturen auseinandersetzen. Welche Gefahren der Schöpfung, also auch dem Menschen, durch den Menschen drohen, zeigt er auch in seinen kreuzförmig angeordneten Collagen. Für Peter Clemens Otte steht der einzelne Mensch mit seinem Erleben, seinem Empfinden, seinem Wahrnehmen, aber auch seine Verletzbarkeit und Zerbrechlichkeit, seine Gefährdungen und Anfechtungen im Mittelpunkt. Er fragt nach dem einzelnen Menschen und seinem Kontext, und betont die Fragwürdigkeit technischer Errungenschaften und ihrer Einwirkungen auf Mensch und Umwelt. Dabei bezieht er den Betrachter als Teil der Installation mit ein. Der einzelne Mensch in seiner Rolle als Opfer und Täter, menschliches Handeln und die Konsequenzen, Verantwortung und Verantwortlichkeit. (Auszug aus dem Katalog zur Ausstellung. Text: Michael Stude). Zu sehen ist die Gemeinschaftsausstellung im Alten Rathaus in Stadtoldendorf noch bis zum 29. Oktober 2000, geöffnet ist sie täglich außer montags von 15.00 bis 19.00Uhr.
 
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"Maschinenmenschen"
Gedanken zur Ausstellung von Michael Stude

 
Maschinenmenschen - auf den ersten Blick ein Begriff, der nur schwer einzuordnen und zu verstehen ist. Menschen in Beziehung zu Maschinen zu setzen, die nach mechanischen Gesetzen funktionieren, ist ein provokantes Angehen.
 
Für Claus Caninenberg und Peter C. Otte ist die Frage nach dem Menschen, dem Menschsein an sich, seinem Da-Sein in dieser Welt und dem Umgang mit der Schöpfung seit vielen Jahren zentraler Punkt der künstlerischen Auseinandersetzung. Der Mensch als aktiver Faktor, der diese Welt gestaltet und seinen Willen durchsetzt. Der Mensch aber auch als passiver Teil, der die Folgen menschlichen Handelns ertragen muss. Hier stellt sich die Frage nach der Verantwortlichkeit und Tragweite menschlichen Handelns für die Gegenwart und die Zukunft in einer Welt, in der schnelle technische Fortschritte scheinbar unbegrenzte Möglichkeiten bieten.
Mensch - Natur - Technik , dieses Thema der Weltausstellung 2000 in Hannover ist für Claus Caninenberg und Peter C. Otte, eine besondere Herausforderung: Sie zeigen ihre künstlerischen Arbeiten zu diesem Thema in diesem Jahr erstmals in einer gemeinsamen Ausstellung.
Seit ihrer gemeinsamen Studienzeit arbeiten beide an diesem Thema. Es ist interessant zu sehen, mit welchen künstlerischen Mitteln sie bei getrennt verlaufenen Lebenswegen ihren Fragen Ausdruck verleihen.
Dabei werden auch die biografischen und beruflichen Einflüsse sichtbar. Claus Caninenberg und Peter C. Otte haben ihre unverkennbaren künstlerischen "Handschriften" entwickelt.
 
Claus Caninenberg hat Maschinenbau und Tiefbau studiert. Im Auftrage der Bundesanstalt für Geologie und Rohstoffe hat er viele Jahre in allen Teilen dieser Welt gelebt und gearbeitet. Dort musste er sich mit den verschiedensten Kulturen auseinandersetzen.
Auf Einladung der Deutschen Botschaft und des Goetheinstitutes stellte Claus Caninenberg 1986 in der jordanischen Hauptstadt Amman seine Maschinenmenschen erstmals der Öffentlichkeit vor.
Mit seinen Maschinenmenschen will er unsichtbare Abläufe menschlichen Handelns und die daraus resultierenden Gefahren transparent machen.
Dabei verbindet er die Mittel der bildenden Kunst mit technischen Symbolen und mechanischen Gesetzmäßigkeiten. Durch versteckte Zitate, Zahlensymbolik oder andere Hinweise stellt er Verbindungen zu ähnlichen Fragestellungen in Religion, Philosophie und Literatur her.
Caninenbergs Bilder und Objekte sind genau geplant. Sie werden immer wieder überarbeitet und präzisiert. In seinen großformatigen ÖlbiIdern, Zeichnungen, Aquarellen oder Prägedrucken nutzt er die unterschiedlichen spezifischen Stilmittel.
Auf Plexiglas radierte Maschinenmenschen werden in Kunstlandschaften eingebunden. Nutzlos gewordene technische Teile stellt er in seinen Objekten in neue Zusammenhänge.
Seinen neuen Skulpturen, die in Holzminden und Stadtoldendorf installiert wurden, gingen umfangreiche Studien zur Mechanik des menschlichen Körpers voran.
Das Bild des apokalyptischen Reiters, der bereits auf dem Plakat direkt auf den Betrachter zuspringt, macht die thematische und gestalterische Dramatik in Caninenbergs Arbeiten deutlich. Die Bedrohung durch blindes, unreflektiertes menschliches Handeln wird sichtbar.
Welche Gefahren der Schöpfung, also auch dem Menschen, durch den Menschen drohen, zeigt er auch in seinen kreuzförmig angeordneten Collagen. Die Elemente als Grundlage für Leben, hier vertikal angeordnet, werden Kraften ausgesetzt, deren Beherrschbarkeit an die Grenzen menschliches Denken stößt oder sie übersteigt -wie etwa bei Halbwertzeiten.
Die Relativität der Dimension Zeit wird in seinen Arbeiten immer wieder spürbar.
 
Für Peter C. Otte steht der einzelne Mensch mit seinem Erleben, seinem und Empfinden, seinem Wahrnehmen aber auch seine Verletzbarkeit und Zerbrechlichkeit, seine Gefährdungen und Anfechtungen im Mittelpunkt.
Sein bevorzugter Werkstoff ist Stahl. Aus diesem spröden Material entstehen seine Köpfe und Skulpturen.
Der Härte und Widerstandsfähigkeit des nur mit großer körperlicher Anstrengung zu bearbeitenden Werkstoffes stehen äußerst zerbrechlich wirkende Skulpturen gegenüber.
Peter C. Otte zeigt in seinen Skulpturen die Verletzbarkeit des scheinbar Stabilen. In seiner schlanken Formgebung mit ihren Überlängen geht er an die statischen Grenzen.
In der Brüchigkeit des Festen und seiner Verbindungen zeigt er die Zerbrechlichkeit des Denkens und Handelns aber auch die Endlichkeit auf.
Archaische Anklänge und eigenwillige Proportionen sind für ihn wichtige Stilmittel. In Peter C. Ottes Arbeiten spiegeln sich Lebenserfahrungen verschiedener Generationen und Kulturkreise.
Als Architekt, der im Spannungsfeld kreativen Gestaltens und der Erhaltung wertvoller Substanz Verantwortung trägt, hat er sich intensiv mit derFrage nach Raum auseinandergesetzt.
In der durchbrochenen Gestaltung seiner Skulpturen wird die Spannung zwischen innerem und äußerem Raum spürbar.
Die zunehmende Abstraktion seiner Skulpturen und die Reduktion der Formen zeigen seine Suche nach dem Wesentlichen.
Mit ihren archaisch anmutenden Elementen, hat Peter C. Otte seine eigene unverwechselbare Formsprache entwickelt.
In kleinen Skizzen notiert er seine Gedanken und Fragen, um sie später als "sinnliche Umsetzung" des Gedankens zu vollenden. Dabei sind vor allem planvolles Vorgehen und Präzision gefordert, denn "Stahl verzeiht keine Fehler".
In seinen Objekten und Installationen für diese Ausstellung verknüpft er seine Skulpturen mit aktuellen technischen Herausforderungen.
Er fragt nach dem einzelnen Menschen und seinem Kontext, und betont die Fragwürdigkeit technischer Errungenschaften und ihrer Einwirkungen auf Mensch und Umwelt. Dabei bezieht er den Betrachter als Teil der Installation mit ein.
 
Der einzelne Mensch in seiner Rolle als Opfer oder Täter, menschliches Handeln und die Konsequenzen, Verantwortung und Verantwortlichkeit. Die Frage nach dem Menschen im Kontext von Natur und Technik findet bei Claus Caninenberg und Peter C. Otte auf eindringliche und sehr verschiedene Weise ihren Ausdruck.
Dynamische und statische Elemente finden in den ausgestellten Arbeiten eine eigenwillige Balance.
Maschinen und Maschinenhaftes, technische Symbole und mechanische Gesetzmäßigkeiten, Gestaltung von Innen- und Außenraumen - das sind die Mittel, mit denen Claus Caninenberg und Peter C. Otte menschliches Handeln und die Verantwortung des Menschen für die Schöpfung transparent machen wollen.
Sie wollen Entwicklungen aufzeigen und vor Fehlentwicklungen warnen. Sie fordern den Betrachter zum Innehalten und Betrachten, zum Mitdenken und Nachdenken heraus. Antworten und Wege wird jeder selber suchen müssen.
 
Michael Stude
 
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